Alle Jahre wieder muss das Christkind erleben, dass an nebligen Novembertagen sich die Weihnachtslieder in den Kaufhäusern breitmachen, Nikoläuse, eingepackt in rotem, blauem und grünem Allerlei zur Schau gestellt werden und Wackeldackel – Bären auf künstlichen Schneematten, glitzerndem Lametta und neuzeitlichem, aber hässlichem Weihnachtsbehang ihr Tagwerk verrichten. Allerorten bedrängen Weihnachtsmärkte, dem Kunsthandwerk, der Christbaumkugelkunst oder dem Mittelalter verpflichtet, uns Menschen, zu frohlocken. Für wen? Currywurst mit Pommes, den edlen Erzgebirgskredenzen, den Pfannkuchen, Waffeln, Zuckerwatten, Hüten, Pfannen und – ohne ihn würden Weihnachtsmärkte solche nicht sein – Glühwein. Würde Jesus erneut zur Erde niederfahren und sähe solches Treiben, mit Feuer und Schwert triebe er wie weiland im Tempel alle Geschäftemacher vor sich her, um ihnen ständig in den Hintern zu treten.
Ich würde ihm raten, aber wer fragt mich schon, den Zauber der Weihnacht zu entführen, am besten an einen Ort, der Menschen unzugänglich ist.
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